Booksprint – loslegen, umsetzen, machen!

Seitdem dem Erscheinen des Execute Book lässt uns seine Entstehungsgeschichte nicht mehr los. Das Buch hat es auf einzigartige Weise geschafft, diesen ganz besonderen Flow einzufangen. Der Flow, in dem wir so erstaunlich produktiv sein können, wenn wir unter idealen Rahmenbedingungen agieren können.

Um diesen Zustand authentisch nachvollziehbar zu machen, hatten sich die beiden Autoren gerade einmal zehn Tage Zeit gegeben, um ein komplettes Buch darüber zu schreiben. Von der ersten Idee bis zur Abgabe an die Druckerei. Dokumentiert durch einen unerbittlich ablaufenden Timer im Netz, der die verbleibenden Stunden bis zum Erscheinen des Buches abzählt.

Anfangs sah es danach aus, als ob sie ihr ambitioniertes Ziel erreichen. Dann kam nach einer Woche Arbeit die bittere Erkenntnis, dass es so nicht zu schaffen ist.

Jeder andere hätte es an dieser Stelle vermutlich aufgegeben und sich eingestanden, dass die Idee, es zu versuchen, zwar die richtige war. Es aber schlicht gescheitert ist. Stattdessen folgt jedoch der einprägsamste Moment in der Entstehung des Buches:

Sie werfen alles weg und starten noch einmal komplett von vorne. Und liefern das fertige Buch pünktlich auf die Minute ab! Eindrucksvoller lässt sich die Idee hinter einem Booksprint kaum vermitteln.

 

 

Man muss das fertige Buch in die Hand nehmen und den Einband zwischen den Fingern spüren, um das Ergebnis in seinem vollen Umfang zu begreifen. Der Titel ist dabei Programm: der Aufruf Execute! – der Appell seiner intuitiven Inspiration zu folgen und unmittelbar loszulegen, umzusetzen, zu machen!

Das Ergebnis des Booksprint macht Lust auf mehr

Inspiriert von dieser klaren Ansage und dem haptischen, realen Beleg dazu, hatten wir zwei Jahre später beim ersten OpenUp Camp den Plan geschmiedet, uns selbst an einem derartigen Booksprint zu versuchen.

Drei Monate später sind wir mit gut zwei Dutzend Autoren für ein Wochenende in Frankfurt zusammengetroffen, um unseren ersten HR Innovation Booksprint selbst zu erleben. Bis zum fertigen Buch waren dann aber am Ende noch einige weitere Monate mit Nachbereitung, Illustrationen, Lektorat Satz und einer eigenen Verlagsgründung vergangen.

 

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Dennoch sind im Kern alle wesentlichen Inhalte innerhalb des Booksprint entstanden und die intensive Nachbereitung war sicher auch dem beeindruckenden Anspruch an Perfektion der Organisatoren geschuldet.

Im Ergebnis ist ein Buch entstanden, das sich im Hinblick auf Umfang, Qualität und Finish vor keinem professionellen Verlagsprodukt verstecken muss. Der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Autoren ist bis heute geblieben, die Gruppe hat sich allein über dieses Wochenende gefunden und im Nachgang sind starke Verbindungen daraus entstanden.

Auf der Suche nach dem Flow

Seit diesem ersten eigenen Booksprint treibt uns die Unruhe an, mit einer Fortsetzung daran anzuknüpfen. Es gab mehrere Anläufe mit unterschiedlichen Themen und verschiedenen Konstellationen.

Sowohl ein Booksprint, um alle über die Zeit entwickelten Canvas Methoden einzuführen und miteinander zu verknüpfen, als auch ein Leitfaden, nach welchen zeitgemäßen Bausteinen und besten Vorgehensweisen man heute ein Unternehmen – sozusagen auf der grünen Wiese – neu gründet.

Am Ende hat sich auch hier wieder das Machen durchgesetzt. Mit dem changing the game Booksprint hatten sich Mitte Juni in der Digitalwerkstatt zwei Dutzend Autoren rund um die These getroffen, wie können wir den Personalbereich vom passiven Verwalter hin zu einem aktiven Gestalter transformieren?

Quer durch die Republik, um dabei sein zu können

Das reizvolle Format hat dabei die Neugier von Teilnehmern bis aus entfernten Winkeln der Republik geweckt. Einige der Autoren haben keinen Aufwand gescheut, um vor Ort mit dabei sein zu können.

Die Zusammensetzung der Truppe war dabei bunt: Autoren vom ersten Booksprint, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten. Professionelle Schreiber, die dieses Format unbedingt selbst erleben wollten. Alte Hasen, die seit zehn Jahren die verschiedensten Unkonferenzen selbst bespielen und die Open Space Idee authentisch leben.

Ebenso bunt waren die Annahmen und Erwartungen der Einzelnen. Für viele war es schwer sich vorzustellen, wie sich kreatives Schreiben in einer so großen Gruppe sinnvoll koordinieren lassen kann.

Doing, not talking!

Das erste Learning dazu am Freitag Abend: die Organisatoren stellen allein den Raum, die Infrastruktur und die Verpflegung. Alles weitere darf und soll in Selbstorganisation stattfinden. Die passiven Teilnehmer werden nicht vom Veranstalter gelenkt und bespielt, sondern gestalten das Vorgehen und die Inhalte selbst. Sie werden damit zu aktiven Teilgebern.

Diese Methodik passt wunderbar zu den Inhalten und dem Anspruch des Booksprint. Praktisch aufzeigen, wie man zum Gestalter werden kann. Wie man Dinge einfach in die Hand nimmt. Und nicht wenige haben dabei zu ihrem persönlichen Arbeitsflow gefunden, in dem man alles um sich herum vergisst und hochproduktiv wird.

 

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Am Samstag Abend kündigt sich an, was langsam allen immer klarer wird. Was hier passiert hat eine besondere Magie. Die Gruppe wächst zusammen, man unterstützt sich gegenseitig mit Peer Review, fordert sich heraus, entwickelt spontan neue Methoden. Testet Ideen, verwirft sie genauso schnell, wenn sie nicht weiterführen. Diskutiert, lernt, nimmt auf, erspürt diese besondere Energie zwischen dem Raum, den Menschen und den Themen.

Spätestens am Sonntag Morgen steht fest: die Truppe ist weiterhin fast vollzählig an Bord. Weder Familie noch Freizeit noch Hobbies sind wichtiger. Das alles spielt an diesem Wochenende nur noch eine Nebenrolle. Die gesamte Energie und das ganze Engagement der Autoren konzentriert sich stattdessen auf den Booksprint.

Völlig verausgabt und überglücklich

Am Montag Morgen fühlen sich viele dann wie nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im Ausland – ziemlich entkräftet, aber gleichzeitig überglücklich! Das Ziel für den Booksprint ist bereits erreicht, denn es lag darin, den Weg zu erleben. Dabei zu sein. Mitzugestalten. Etwas Neues zu schaffen.

Wir sind trotzdem alle gespannt, auf das Finale. Ende des Monats ist Abgabefrist für noch nicht vollständige Texte. Interviews mit denen, die gerne dabei gewesen wären, aber das Wochenende nicht frei machen konnten, ergänzen die im Booksprint entstandenen Beiträge. Den im ersten Booksprint gegründeten Verlag übertragen wir gerade. Das könnte das i-Tüpfelchen liefern.

 

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