Die Open Education Revolution
Frei verfügbare Bildung in Form von hochwertigen Studiengängen, bereitgestellt von den renommiertesten Spitzenuniversitäten, online erreichbar von fast jedem Ort der Welt aus, ohne Kosten, ohne Aufnahmeprüfungen und mit anerkanntem Abschlusszertifikat – nur ein ambitionierter Zukunftstraum oder längst Realität?
Nach einem der ganz großen Pioniere im Bereich Open Education, der Khan Academy von Salman Khan, folgten weitere Angebote wie z.B. OpenCourseWare vom MIT, edX als Gemeinschaftsprojekt von MIT, Harvard und Berkeley, openHPI vom Hasso-Plattner-Institut oder die vom ehemaligen Stanford Professor Sebastian Thrun gegründete digitale Universität Udacity.
- Apple iTunes U – learn anything, anywhere, anytime
- Class2Go – take open Stanford online classes, anywhere
- Coursera – take the world’s best courses, online, for free
- Khan Academy – learning made simple
- MIT & Harvard edX – the future of learning is now, for anyone, anytime, anywhere
- MOOC – ecosystem and catalyst for massively online open courses
- Open Courseware Consortium – free and open digital publication of high quality educational materials
- OER – open educational resources
- openHPI – social platform for interactive online courses in information technology
- P2PU – peer to peer university
- Stanford AI class – stanford artificial intelligence open classes
- Udacity – university level eduation at high quality and low cost
- Venture Lab – free online technology entrepreneurship courses from Stanford
- Wikiversity.org – open learning community
- Yale Open Courses – lectures from selected Yale College courses to the public free of charge
Alle diese MOOCs (massive open online course) ermöglichen eine Weiterbildung auf hohem Niveau für Jeden, der über einen Internetzugang verfügt – frei von Kosten, Aufnahmeprüfungen oder Zugangshürden. Den derzeitigen Höhepunkt erreicht die Idee mit Coursera. Diese Plattform wird von mehr als 30 weltweit renommierten Universitäten mit hochwertigen Inhalten versorgt, bietet an die 200 Studiengänge und zählt bereits mehr als 1.5 Millionen eingeschriebene Menschen, die sich darüber weiterbilden. Bislang völlig kostenfrei und inklusive einem qualifizierten Abschlusszertifikat.
Diese Angebote leiten gleichzeitig auch eine Neuordnung der bisherigen Geschäftsmodelle im Bildungsbereich ein. Traditionelle Angebote, vor allem unterhalb der Top-Elite-Universitäten, werden zunehmend schwerer hohe Studiengebühren rechtfertigen und gleichzeitig Schritt halten können mit der Aktualität und dem Innovationsgrad der Online Kurse. Diese sind punkten mit hoher Skalierbarkeit durch das Peer Review Prinzip und Lernbegleiter (Facilitators) sowie einer besseren Durchlässigkeit für hochaktuelle Inhalte – im Schnitt verdoppelt sich das verfügbare Wissen innerhalb eines technischen Ingenieurstudiums alle 24 Monate.
Zentral vorgegebene, starre Formate können mit dieser Geschwindigkeit längst nicht mehr Schritt halten. Dies ist die Domäne von Community-getriebenen, vernetzen Inhalten, die mit relativ geringem Aufwand kontinuierlich das neueste Wissen ergänzen und kombinieren können. Offene kollabortive Research-Communities wie Mendeley oder ResearchGate zeigen auch hier die Möglichkeiten auf und runden mithilfe von Open Research / Open Access das Ökosystem aus Sicht von Forschung und Lehre ab.
Sobald die neuen Akteure wesentliche Nutzerzahlen und Marktanteile erreicht haben, wird sicher zumindest ein Teil der Kurszertifikate nicht mehr komplett kostenfrei bleiben. Da das System jedoch auch für Millionen von Studenten skaliert dürften die Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Ausbildungskosten verschwindend gering bleiben. Im Gespräch sind z.B. bezahlbare $ 99 pro Kurs-Zertifikat.