What remains

Unser Experiment, eine Gruppe von herausragenden, handverlesenen Menschen für einen Tag an einem besonderen Ort zusammenzubringen und zu beobachten, was ohne jeden Eingriff daraus entstehen kann, ging Anfang Mai in die dritte Runde.

Im Rückblick auf diesen Tag landet man bei einer ganz aktuellen Frage: was bleibt von uns als Menschen übrig in einer Welt in der uns KI (fast) alles abnehmen wird? Was wird dann der Kern sein, der uns als Menschen auf Dauer auszeichnet?

Dieser Tag hat ganz nebenläufig mögliche Antworten darauf geliefert, indem er ein Stück weit diese Situation ungeplant simuliert hat. Denn der Tag war geprägt von der Abwesenheit aller üblichen Rollen und Verhaltensmuster.

 

 

Etwas, das in unserem Kulturkreis für einige nicht nur ungewohnt war, sondern bei manchen regelrecht Beklemmung ausgelöst hat – was fange ich mit soviel Freiheit an?

Die 23² spielt mit der Balance zwischen Struktur und Freiheit, zwischen Zuhören und Sprechen. Auf Entdeckungsreise zwischen individuellem Ausdruck und kollektiver Harmonie.

Niemand sagt mir, was ich tun soll. Es gibt keine Vorgaben, was das Ergebnis am Ende des Tages sein soll. Woran soll ich mich orientieren? Einen ganzen Tag lang ohne den Rahmen zu verbringen, der mich sonst sprichwörtlich in der Spur hält.

Ein Raum in dem alles möglich, aber nichts nötig ist

Die sonst üblichen Events fordern uns lang eintrainierte Muster ab: wer sind die anderen im Raum. Wer steht über mir, wer unter mir? Wer will mir etwas verkaufen, wem kann ich etwas bieten? Erfülle ich die Erwartungen der anderen? Bin ich gut genug, um hier mithalten zu können? Ist meine Zeit hier gut investiert, lohnt es sich hier für mich?

Hier wirst du beim Ankommen herzlich begrüßt, in den Arm genommen, gedrückt. Wunderbar, dass du hier bist. Eine kurze Tour durch den Raum. Kaffee, Getränke, Versorgung, eine Schweigezone um zwischendurch Reizflut abklingen zu lassen. Und von einem auf den nächsten Moment bist du mitten drin, verschmilzt mit dem Event.

Du erlebst einen Raum, in dem alles möglich, aber nichts nötig ist. Du hast selbst die Regie.

Kein Moderator, der dich durch den Tag begleitet, anleitet. Stattdessen kehrt Punkt 12 vollständiges Schweigen im Raum ein. Die Abwesenheit von jeglicher Schallquelle nimmt die ganze Aufmerksamkeit ein.

Dann eine einzige kurze Minute Intro: warum wir hier zusammengefunden haben, dass ein alle aktive Teilgeber sind, niemand passiver Teilnehmer. Dass alle Gespräche grundsätzlich offen für jeden sind. Tiefe statt Oberfläche. Und: bleibt in Bewegung, zieht aktiv weiter – es gilt vier Dutzend spannende, faszinierend Menschen zu entdecken!

Ein Raum, in dem du dich sicher fühlen kannst. In dem du deine Gedanken und Gefühle teilen kannst. In dem du experimentieren kannst und du einfach du selbst sein darfst.

Begegnungen, Geschichten und Emotionen

Und so wirst du Teil der tiefen Gespräche. Entdeckst die anderen Menschen im Raum nicht über ihre Titel, Positionen oder Rollen. Hast stattdessen einen ungefilterten Blick auf die Menschen hinter der Kulisse: was treibt sie an? Was lässt sie morgens aufstehen? Wo wollen sie im Leben hin? Wofür brennen sie?

Am Abend tanzen sanfte Sonnenstrahlen über die Teppichinseln am Boden. Der Klangteppich aus Jam, Klavier und Electronic schwebt noch im Raum. Der außergewöhnliche, magische Tag gibt eine ganz besondere Energie mit auf den Heimweg.

Wir kreieren gemeinsam eine Komposition aus Begegnungen, Geschichten und Emotionen.

Was bleibt ist das tiefe Gefühl von überraschenden Begegnungen, tiefen Geschichten und ungefilterten Emotionen. Das was zwischen den Menschen schwingt. Ist das bereits die Antwort auf die Eingangsfrage: what remains?

 


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