Auf dem Weg zu einem Open Enterprise Modell?
Die Ogranisationsstrukturen unserer Unternehmen reichen zurück bis in den Taylorismus. Getrieben durch sinkende Transaktionskosten bei steigender Unternehmensgröße entstanden seitdem viele globale Großkonzerne. Gleichzeitig wird die Bindung zwischen Mitarbeitern und Unternehmen zunehmend schwächer. Viele Menschen streben nach einem weniger fremdbestimmten Leben oder haben bereits innerlich gekündigt. Die Führungskräfte sehen sich der Herausfoderung gegenüber, ihre Mitarbeiter trotz ungeeigneter Mittel motivieren und begeistern zu müssen.
Internet und Web haben Transaktionskosten mittlerweile signifikant sinken lassen, wodurch es für große Unternehmen wirtschaftlicher wird, ganze Aufgabenbereiche und Prozesse auszulagern, da diese von flexibleren kleinen Anbietern kostengünstiger und effizienter erbracht werden können. Der Versuch von Daimler, sich zur „Welt AG“ aufzustellen zeigt klar die Grenzen des Prinzips „Größe über alles“. Das Unternehmen konzentriert sich heute wieder auf sein ursprüngliches Kerngeschäft und hat die Engagements in weiteren Branchen aufgegeben.
Warum stoßen unsere bisherigen Organisationsmodelle an ihre Grenzen?
Selbst moderne Matrixorganisationen können einige grundlegende Probleme nicht wirklich befriedigend lösen. Auch moderne Organisationsstrukturen die stark auf die Erfolge von kleineren, flexiblen Gruppen setzen, halten am Ende an einem traditionellen Hierarchieverständnis fest.
- Gute Ideen und Innovationen entstehen oft an der Basis einer Organisation auf der operativen Ebene. Von dort dringen sie entweder nicht bis zu den Entscheidern vor oder treffen dort stark gefiltert ein.
- Die Unternehmensspitze trifft einen Grossteil aller Unternehmens-relevanter Entscheidungen. Dieses Prinzip konzentriert die Entscheidungsfindung auf eine kleine Gruppe und skaliert nur sehr eingeschränkt.
- Für die Kommunikation durchlaufen Informationen die Hierarchie zuerst bottom-up und anschliessend wieder top-down bis sie bei den Kollegen eintreffen. Dies verändert die ursprüngliche Information teilweise erheblich und stellt sie dem restlichen Unternehmen nur zeitverzögert zur Verfügung.
Die Geschichte von Open Source hat uns jedoch gezeigt, wie sich die Menschen in Projekten auf natürliche Weise fernab von Hierarchien und Strukturen selbst organisieren und koordinieren.
Open Source Projekte funktionieren in vielen Fällen außergewöhnlich gut – trotz dem völligen Fehlen von vorbestimmten Rollen oder Positionen. Sie ermöglichen es im Gegenteil jederzeit und gleichwertig daran teilzunehmen, ohne einen offensichtlichen materiellen Vorteil in Aussicht zu stellen. Klassische Prinzipien und Herangehensweisen werden auf den Kopf gestellt.
Wie kann ein Open Enterprise Modell die Regeln von Grund auf verändern?
Open Source Projekte, Crowdsourcing oder Coworking – diese Organisationsformen folgen komplett anderen Regeln und haben grundlegend andere Anforderungen verglichen mit unserem bisherigen Unternehmensverständnis:
- Die Motivatoren sind Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Exzellenz, Reputation und Sinnhaftigkeit
- Die Spielregeln sind bestimmt von Offenheit, Meritokratie, Vertrauen und Transparenz
Projekte formieren sich durch ihre sinnhaftigen Inhalte und die Beteiligten sind weltweit verteilt. Der Schritt von einem auf diese Weise erfolgreich etablierten Projekt zu einem Unternehmen mit einem wettbewerbsfähigen Geschäftsmodell ist nur konsequent. Willkommen in der neuen Welt!
Das Startup Bettermeans.com ist ein Bespiel für diesen nächsten Schritt. Es nimmt sich die Stärken von offenen Projekten zum Vorbild und konstruiert daraus ein „Open Enterprise“ Modell, das auf die Bedürfnisse und Anforderungen von offenen, meritokratischen und räumlich verteilten Projekten zugeschnitten ist.
Wir werden unsere eigene Weiterentwicklung frei zugänglich mithilfe eines offenen Workstreams als „Proof of Concept“ dorthin verlegen und halten Sie dazu auf dem Laufenden. Sie sind herzlich eingeladen, uns dabei zu begleiten.