Der Business Model Canvas

Nicht erst mit der Digitalisierung und der hohen Dynamik im Umfeld von innovativen Geschäftsmodellen, ist es eine wesentliche Grundlage, wenn jeder im Unternehmen ein gutes Verständnis für das eigene Geschäftsmodell besitzt. Dieses beschreibt einfach gesagt, wie das Unternehmen mithilfe seiner Aktivitäten, Ressourcen und Partner eine nachhaltige Wertschöpfung erzielt und wie es diese in Form von Produkten und/oder Dienstleistungen an seine Kunden liefert.

Der Business Model Canvas ist dabei ein exzellentes Werkzeug, mit dessen Hilfe Unternehmer, Entscheider, Führungskräfte, Produktmanager oder Projektleiter – idealerweise zusammen mit Partnern, Zulieferern, Kunden und Mitbewerbern – eine gemeinsame Landkarte zum Geschäftsmodell und der Wertschöpfung des Unternehmens entwickeln können.

Das Geschäftsmodell auf einen Blick

Der Canvas strukturiert und visualisiert ein Geschäftsmodell, um es auf einen Blick zu erfassen. Mithilfe von Post-It Klebezetteln werden alle relevanten Aspekte innerhalb der passenden Bausteine festgehalten und zugeordnet. Adressiert ein Unternehmen unterschiedliche Zielgruppen, so kann dies über verschiedene Farben abgebildet werden.

Business-Model-Canvas-Seedmatch

 

Das bestehende Geschäftsmodell wird aus neun grundlegenden Bausteinen zusammengesetzt, um Zusammenhänge zu erfassen und sichtbar zu machen. Im Zentrum des Modells steht dabei die

  • Wertschöpfung – Value Proposition

des Unternehmens in Form von Produkten und Dienstleistungen. Diese wird erst durch eine Reihe von Aktivitäten und Ressourcen möglich:

  • Partnerschaften – Allianzen, Kooperationen, strategische Partner
  • Aktivitäten – Produktion, Werterstellung, Kundennutzen
  • Ressourcen – Mitarbeiter, Kapital, IP, Anlagevermögen

Auf der anderen Seite werden die Beziehungen und Wege zum Kunden festgehalten, um den Mehrwert auszuliefern:

  • Kundenbeziehungen –  Unterstützungsmanagement, Communities
  • Zielgruppen – Branchen, Märkte, Marktsegmente, Nutzer
  • Auslieferungswege – Kommunikationskänale, Marketing, Vertrieb

In dem darunterliegenden Fundament werden schliesslich die Kostenstruktur sowie die Einnahmequellen des Unternehmens festgehalten:

  • Kostenstruktur – Ausgaben, Fixkosten, variable Kosten
  • Einnahmequellen – Umsatzerlöse, Einnahmen, Zahlungsströme

Durch die übersichtliche Strukturierung gelangt man schnell zu einem besseren gemeinsamen Verständnis des bestehenden Geschäftsmodells einer Organisation.

Möchte man unabhängig von einem gedruckten Canvas fortlaufend und in verteilten Teams weiterarbeiten, so bietet sich der Canvanizer an. Dort stehen auch eine Vielzahl an weiteren Canvas Methoden bereit, um den Business Model Canvas mit anderen Sichtweisen zu ergänzen, wie z.B. Service Design oder Customer Experience.

Geschäftsmodellinnovation

Neben dem vorhandenen Geschäftsmodell lässt sich der Business Modell Canvas auch wunderbar für die Planung zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten einsetzen und bildet dann als eine Art Experimentierfeld die Auswirkungen von neuen, innovativen Elementen ab. Potential für neue Wertschöpfung liegt z.B. in:

  • Creative Commons
  • Crowdfunding
  • Crowdsourcing
  • Disrupt the Disruption
  • Freemium Modelle
  • Gamification
  • Long Tail
  • Mass Customization
  • Offene Ökosysteme
  • Open Innovation
  • Open Source
  • Unkonferenzen

Die mögliche Weiterentwicklung kann wiederkehrende Muster nutzen oder die Auswirkungen innovativer Strategien auf die Wertschöpfung aufzeigen, z.B. auf Kostenstruktur und Einnahmeströme.

Aus diesen verschiedenen Szenarien lässt sich eine Liste mit neuen Elementen für das Geschäftsmodell erstellen, die dann z.B. anhand von Aufwand, Machbarkeit und Ressourcenbedarf für eine Umsetzung priorisiert werden kann.

 


Credits an Alexander Osterwalder für seine herausragende und praxisnahe Business Model Generation Methodik!