Offenes Management

Unsere Gesellschaft erlebt einen grundlegenden Paradigmenwechsel. Durch eine enorm steigende Vernetzungsdichte und gleichzeitig stark zunehmende Aktivitäten des Einzelnen im partizipativen Web/Internet bilden sich um uns herum Systeme, die keiner Linearität mehr folgen. Somit werden Reaktionen dieser Systeme immer weniger abschätzbar und verhalten sich oft anscheinend willkürlich.

Diese Veränderung führt auch zu einer Verschiebung von bisherigen Einfluß und Machtstrukturen – weg von klassischen Regierungs- und Managementstrukturen, hin zu Communities, Verbrauchern, Mitarbeitern und Bürgern. Eine Veränderung, der sich kein Unternehmen verschliessen kann.

Der Neurophysiologe, Systemtheoretiker und Unternehmensberater Professor Peter Kruse erläuterte letzten Sommer die Hintergründe vor der Enquete Kommision Internet und digitale Gesellschaft. Mit dieser Veränderung geht die Chance einher, den Einfluss des Verbrauchers und Mitarbeiters, im Allgemeinen des einzelnen Menschen, zu nutzen.

Dies haben offene Communities, wie Wikipedia, eindrucksvoll gezeigt. Noch vor wenigen Jahren hätte niemand vermutet, dass ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen in ihrer Freizeit eine bessere Enzyklopädie hervorbringen könnte, als hunderte hochqualifizierte und bezahlte Mitarbeiter von darauf spezialisierten Unternehmen.

Neben offenen Communities gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, sich als Unternehmen und Führungskraft in offene Umgebungen zu begeben. Generell steht die Integrationen von externen Experten und Partnern im Innovations- und Managementprozess im Mittelpunkt.

Dabei spielen Open Source Communities eine große Rolle, da diese ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Leistungen grundsätzlich jedem zur Verfügung stellen, der ihre Vorgaben beachtet. Methoden, wie das Crowdsourcing ermöglichen Unternehmen neue Erkenntnisse, die es unter den bisherigen Managementmethoden nicht nutzen kann.

Der interne Ergebnisdruck und der externe Konkurrenzdruck erfordern einen anderen Werkzeugkasten von Führungskräften als bei rein geschlossen agierenden Systemen. Derzeit sind immer noch Managementwerkzeuge im Einsatz, die vor gut hundert Jahren entwickelt wurden und längst nicht mehr zeitgemäß sind.

Es gilt also in vieler Hinsicht Management neu zu erfinden und es an den neuen Rahmenbedingungen unserer hochvernetzten Welt auszurichten. Welche Chancen und Potentiale bietet diese Bipolarität aus interner Mitarbeiterführung und intern/extern gemischten Entwicklungsteams?

  • Neue Zugangswege für Innovation
  • Offenere Führungskultur
  • Agilere Organisation für Projekte und Unternehmen

Im Rahmen der online stattfindenden 4. Kollektiven Intelligenzwoche vom 28.01. – 01.02.2013 werden insgesamt 15 Referenten eine Vielzahl an Themen rund um Open Management und den Herausforderungen für innovative Unternehmen behandeln, die zentralen Fragen betrachten und offen diskutieren.