The Art of Open

Open Source Software ist schon lange als Standard (oder als ein Allgemeingut im Sinne von „Commodity“) akzeptiert. Quelloffene Software begleitet uns im Alltag und ist allgegenwärtig – ob in Endverbrauchergeräten, in heterogenen Systemumgebungen oder bei Anbietern von Internet-basierten Dienstleistungen. Sogar für das Internet selbst bildet freie Software seit Anbeginn das technische Rückgrat.

 

Open Swissknife, CC Lizenz, OSBF, osbf.eu

Die Kunst sich zu öffnen

Die grundlegenden Werte von Open Source – Offenheit, Transparenz, Vielfalt, Innovationskraft, Meritokratie – erobern immer neue Bereiche, oft auch weit jenseits vom Digitalen. Von Open Education über Open Government, Open Knowledge bis hin zu Open State ist ein breites Spektrum an Bewegungen mit globalem Impact entstanden, die auf die Werte von Open Source aufbauen und angetreten sind, um damit die bisherige Welt auf den Kopf zu stellen.

  • Open Access (freier Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen)
  • Open Business (Geschäftsmodelle auf Basis offener Ökosysteme)
  • Open Cloud (Standardformate und -schnittstellen für Cloudzugriff)
  • Open Content (kostenfreie Nutzung und Verbreitung von Inhalten)
  • Open Data (frei verfügbare Daten aus dem Öffentlichen Bereich)
  • Open Education (frei verfügbare Lernplattformen und -materialien)
  • Open Government (Transparenz von Regierung und Verwaltung)
  • Open Hardware (lizenzkostenfreie Baupläne für offene Hardware)
  • Open Health (Offene Tools und Austausch im Gesundheitswesen)
  • Open Innovation (Unternehmensöffnung im Innovationsprozeß)
  • Open Knowledge (offene Daten, Inhalte & Informationen für alle)
  • Open Research (kollaborative, offene Wissenschaft & Forschung)
  • Open Source (Frei verfügbare & lizensierbare quelloffene Software)
  • Open Space (partizipatives, offenes „Un-Konferenz“ Eventformat)
  • Open Standards (zugängliche Standards mit offenen Schnittstellen)
  • Open State (Blaupause für eine offene, nachhaltige Gesellschaft)
  • Open Technology (Offene Entwicklung von Schlüsseltechnologien)

Alle diese Initiativen beruhen dabei auf den Ideen und Prinzipien, die auch die Entstehung von Open Source (anfangs als „freie Software“) inspiriert und vorangetrieben haben. Offenheit, Transparenz, Vielfalt, Mitgestaltungsmöglichkeiten, freie Verfügbarkeit und freier Zugang, Anbieterunabhängigkeit, Innovationskraft und Meritokratie sind herausragende Stärken von Open Source und gleichzeitig auch ein wesentlicher Antrieb für die Communities, um an offenen Themen mitzuarbeiten und diese aktiv zu gestalten.

Offener Zugang zu den Inhalten

Neben dem Vorteil, neue Wege für Wertschöpfung zu gestalten – mit dem kreativen Potential von Communities, maßgeschneiderten Produkten durch Mass Customization oder neuen Finanzierungswegen über Crowdfunding oder dem gezielten Auslagern von geeigneten Aufgabenstellungen mithilfe von Crowdsourcing – gibt es immer auch eine Reihe von Herausforderungen sowie eine besondere Verantwortung, die damit einhergehen.

So macht es Sinn, Inhalte bevorzugt unter einer offenen Creative Commons Lizenz zu erstellen, so dass sie auch von anderen genutzt und weiterverbreitet werden können. Der Aufbau von neuen Communities erfordert meist Ausdauer und Einfühlungsvermögen. Die Vergabe von Themen an externe Gemeinschaften, die auf Basis von Meritokratie arbeiten, geht mit einem spürbaren Kontrollverlust einher.

Trotzdem lassen sich diese Herausforderungen durch eine positive Einflussnahme, eigene werthaltige Beiträge sowie konstruktive Führerschaft aktiv handhaben und durchweg zum Vorteil nutzen. Ein großer Fundus an Erfahrungen, Best Practices und Guidelines findet sich z.B. im Management 2.0 MOOC. Wann beginnt Ihr Unternehmen auf offene Wertschöpfung zu setzen?