Technology Trend Scouting

Die globale und enge Vernetzung unseres Lebens durch das Internet und die extrem günstige Verfügbarkeit von skalierbarer, flexibler IT Infrastruktur hat eine ganze Bandbreite an neuen Bewegungen entstehen lassen, die oft ihre Wurzeln in den Stärken von Open Source Software finden: Offenheit, Transparenz, verteilte Zusammenarbeit, Vielfalt, Innovation oder niedrige Eintrittsbarrieren.

Gleichzeitig bieten neue – nicht mehr notwendigerweise nur IT-lastige – Bereiche viel Potential für neuartige Geschäftsmodelle. Beim 3D Drucken stehen wir kurz vor dem Durchbruch und einfache 3D Drucker für den Schreibtisch Zuhause könnten in nicht allzuferner Zukunft beim Discounter zu finden sein. Gamification mobilisiert hohe Motivation auf spielerische Weise.

Wearables haben längst ersten Einzug in unsere Kleidung gefunden, spätestens mit vernetzten Laufschuhen oder Trainingssensoren von Nike oder Adidas kann jeder sein tägliches Bewegungspensum ganz nebenbei aufzeichen und in Wettstreit mit Freunden und Kollegen treten.

Smartphones sind auf dem Weg durch immer höher auflösende Kameras unsere Nahrung auf ihre Bestandteile zu analysieren und Haptic Surface Feedback, das eine unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit simuliert, werden die Anwendungsmöglichkeiten von “Feelscreens” auf eine ganz neue Ebene bringen.

Nicht wenige der neuen Trendthemen stellen dabei bewusst das “Open” in der Namenswahl ganz nach vorne. Hier steht klar das Ziel im Vordergrund, die etablierten Stärken von Offenheit plakativ sichtbar machen zu wollen: das Thema soll für jeden zugänglich sein, die Projekte bevorzugen oft meritokratische Strukturen und das Ziel, etwas Nützliches für die Allgemeinheit zu schaffen, steht im Zentrum der Aktivitäten.

Das deckt sich damit, dass moderne Wissensarbeiter sich kaum mehr über Geld oder feste Arbeitsverträge motivieren lassen – stattdessen stehen Dinge wie Reputation, Exzellenz und Sinnhaftigkeit an vorderster Stelle. Diese digitalen Nomaden sind überall dort auf der Welt zu finden, wo die für sie spannensten Projekte stattfinden und statt an starren Büroarbeitsplätzen sind sie meist an tageweise gemieteten Schreibtischen im nächstgelegenen Coworking Space oder Hub anzutreffen.

Diese Veränderungen sind vor allem für etablierte Unternehmen eine enorme Herausforderung. Angefangen beim Recruiting, um weiter für die besten Talente attraktiv zu sein, über die Produktentwicklung, die heute durch Open Innovation eine wesentliche Wertschöpfung mithilfe von Kunden, Partnern oder Mitbewerbern erfahren kann, bis hin zu einer dafür geeigneten Organisationsstruktur und -kultur. Unternehmen, denen diese Transformation erfolgreich gelingt, entscheiden sich dann nicht selten für ein Open Business Geschäftsmodell.

Kleine, agile Unternehmen oder Startups können hier deutlich schneller reagieren, um sich neue Trends zu Nutze zu machen. Diese Gruppe stellt auch den Löwenanteil bei den “Business Model Pioneers”, die erfolgreiche neue Marktsegmente schaffen, eine bisher nicht vorhandene Positionierung beziehen oder gänzlich neue/disruptive Geschäftsmodelle hervorbringen.